Leben mit der BRCA-Mutation
Als ich das Wort „BRCA1-Mutation“ zum ersten Mal hörte, fühlte es sich an, als würde sich ein Schalter in meinem Leben umlegen. Von heute auf morgen war da eine neue Realität. Eine Realität, die Mut verlangt – und Wissen. Genau darum geht es auf dieser Seite: Wie kann man mit der Diagnose leben, wenn man nicht krank ist, sich aber trotzdem jeden Tag mit dem Thema Krebs auseinandersetzt?
Es ist schwer, all die Emotionen in Worte zu fassen: Angst, Trauer, Wut, manchmal sogar Scham – aber eben auch Hoffnung. Ich erinnere mich gut an die Zeit nach meinem Gentestergebnis. Ich saß auf meinem Sofa, Tränen in den Augen, und dachte: „Und jetzt?“ Der erste Schritt war, meine Gefühle zuzulassen. Der zweite: mich zu informieren. Der dritte: mich nicht mehr allein zu fühlen.
BRCA-Mutation: Was mir geholfen hat
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Wissen ist Macht. Die BRCA-Mutation ist kein Todesurteil. Sie ist ein Hinweis. Einer, der dir die Chance gibt, dein Risiko zu senken. Ob durch engmaschige Vorsorge oder präventive Eingriffe – du hast Optionen.
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Selbsthilfe ist keine Schwäche. Der Austausch mit anderen Betroffenen hat mir gezeigt: Ich bin nicht allein. Und du bist es auch nicht.
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Gefühle dürfen sein. Niemand muss stark sein. Es ist okay, Angst zu haben oder wütend zu sein. Alles hat seinen Platz.
Zwischen Information und Intuition – dein Weg entsteht beim Gehen
Jede Frau geht mit der BRCA-Mutation anders um – und das ist gut so. Es gibt keine Blaupause, keine richtige oder falsche Entscheidung. Manche entscheiden sich früh für eine Operation, andere möchten zunächst beobachten. Manche holen sich jede Information, andere brauchen erst Abstand. Wichtig ist: Du darfst dir Zeit lassen. Nimm ärztliche Beratung in Anspruch, informiere dich umfassend – und dann höre auf dein Bauchgefühl. Du kennst dich am besten. Diese Seite hilft dir dabei, Schritt für Schritt Klarheit zu finden.

Mein Leben heute
Heute lebe ich mit Silikonbrüsten, einer neuen Perspektive auf meinen Körper und einem klareren Blick auf das, was wirklich zählt. Nein, das Leben ist nicht schlechter – nur bewusster. Und das ist vielleicht das größte Geschenk.
Ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest. Vielleicht ist es nicht der gleiche wie meiner, aber er darf genauso mutig, traurig, schön, laut oder leise sein. Wichtig ist nur: Du gehst ihn nicht alleine.